motherfuckingwebsite.com erstellt und gestaltet von Barry T. Smith. Diese Webseite möchte inhaltlich und optisch vermitteln, wie einfach eine gebrauchstaugliche Webseite aussehen kann, und richtet sich auf ironische, fast schon zynische Art und Weise an heutige Webgestalter und deren Webseiten. Er möchte den User bewusst provozieren.

1. Wiederholende Elemente und Muster:

Da auf dieser Webseite nichts als Textelemente und eine Liste enthalten sind, wird dieses Kriterium zwangsläufig darauf bezogen werden müssen. Durch sich wiederholende Schriftgrößen von Überschriften und die auf der Webseite enthaltenen Absätze, die ähnlich lang sind (abhängig von der Auflösung und Größe des Bildschirms gibt es sieben zweispaltige Absätze), kann dieses Kriterium als erfüllt angesehen werden. Ein zusätzliches rhetorisches Stilmittel welches sich wiederholt, sind die Worte fuck, fucking und fucker.

2. Ehrlich im Bezug zu genutzten Materialien:

Bis auf ein Script, dass aber keine Auswirkung auf die optische Gestaltung hat, verwendet diese Webseite einen reinen HTML-Code. Die Inhalte der Webseite werden nicht durch CSS gestylet, sondern durch die Standardvorgaben der genannten Überschrift und Text HTML-Tags, die erst durch den Browser formatiert werden. Zusätzlich verwendet wird eine Liste, die ebenfalls mit Standard HTML-Tags erstellt werden kann. Auch der verwendete Link am Ende der Webseite wurde von Smith nicht gestylt und entspricht dem Standard Link Style, welcher durch den Browser im Standard RGB(0,0,238) blau dargestellt und zudem unterstrichen wird. Die verwendete Schriftart entspricht der Standardschrift Times New Roman.

3. Soziale Vision:

Zum Einen trifft dieses Kriterium hier zu, da die Webseite eine klare Struktur aufweist, die weder durch Medien, interaktive Funktionen, Effekte oder Farben „gestört“ wird, wodurch der User sich allein mit den Inhalten beschäftigen kann. Schon dadurch sind die meisten Punkte der Usability erfüllt, da die Webseite keinerlei Erfahrungen im Umgang mit anderen Webseiten erfordert, um für einen unerfahrenen User gebrauchstauglich zu sein. Es geht rein um die Vermittlung des Inhalts, der in diesem Fall zur optischen Gestaltung passt. Die Usability ist in Bezug zur Zugänglichkeit für behinderte Menschen bis zu einem gewissen Punkt ebenfalls erfüllt, da sich die Webseite ohne Probleme z. B. vergrößern lässt, um für Menschen mit Sehschwäche lesbar zu sein oder sich ohne Störungen vorlesen lässt.

4. Funktionalität:

Dadurch dass es auf der Webseite keine Medien, Funktionen oder Effekte gibt, kann man die Webseite als funktional bezeichnen, denn ihre Funktion besteht darin, zu demonstrieren und zu informieren, wie einfach eine gebrauchstaugliche Webseite aussehen kann. Wie Smith selber auf seiner Webseite klarstellt, ist die Webseite durch die Standard HTML-Tags und die daraus resultierende Gestaltung responsive, sie lädt schnell und wird von jedem Browser gleich angezeigt. Dies klappt auch, ohne bewusst eins der responsiven Layouts zu verwenden. Am ehesten lässt sich das Layout dieser Webseite dem Tiny Tweaks zuordnen. Der Inhalt und die Optik der Webseite möchte dem User aufzeigen, dass wir (damit sind Webgestalter und Webprogrammierer gemeint) uns mit selbstgeschaffenen Problemen des Webdesigns rumschlagen, die ohne eine übermäßige Gestaltung nicht entstehen würden. Websites aren‘t broken by default, they are functional, high-performing, and accessible. You break them. (T. Smith o.J.).

5. Das vermittelte Gefühl:

Die Webseite strahlt Ironie / Zynismus und eine Art von Rebellion gegenüber „über gestalteten“ Webseiten aus. Durch ihre Gestaltung ist sie zwar vollkommen funktional, aber differenziert sich gleichzeitig von anderen professionell gestalteten und durchdachten Webseiten, die meist darauf ausgelegt sind dem User ein positives Gefühl zu vermitteln. Dieses Gefühl der Ironie / des Zynismus und Rebellion wird durch die für Webseiten unübliche Einfachheit und Ungestyltheit ausgedrückt und durch den Inhalt verstärkt. Sowohl inhaltlich als auch optisch ist sie, wie Barry T. Smith gegen Ende der Webseite aufklärt, nicht ernst gemeint und möchte den User über selbstgeschaffene Probleme aufklären: I‘m not actually saying your shitty site should look like this. (T. Smith o.J.).

Screenshot von motherfuckingwebsite.com

Sceenshot der Webseite motherfuckingwebsite.com