Den beiden Kategorien "Ironisch gestaltetes Erscheinungsbild" und "interaktive Effekte und / oder Animationen" zuordenbar ist z. B. die Webseite die zu einer Forschungsarbeit der Niderländischen Universität Gerrit Rietveld Academie für Fine Arts und Design erstellt wurde: takeawalkonthewildside.rietveldacademie.nl. Diese Webseite verwendet einen sogenannten „Parallax-Effekt“, also einen Effekt durch den auf verschiedenen Ebenen platzierte Elemente sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen, so dass im zweidimensionalen Raum Räumlichkeit entsteht. Der Paralax-Effekt wirkt sich auf fast alle Elemente aus, die auf der Webseite enthalten sind, bis auf das Logo und die Navigation. Zudem wird der Paralax-Effekt in diesem Beispiel nicht wie üblich durchs Scrollen animiert, sondern bewegt sich entsprechend der Position des Cursors. Beim Lesen und Navigieren auf der Website kann dieser Effekt den User, entgegen den User Experience und Usability Normen irritieren.

Darüber hinaus ist es durch die Navigation, die wegen des Hintergrunds fast untergeht, für den User nicht einfach den Überblick zu behalten, auf welcher Unterseite er sich gerade befindet. Vom Hintergrund abheben tun sich Texte und Wörter durch einen weißen, nah an den Buchstaben anliegenden Hintergrund, der den Texten und Wörtern gerade genug Platz bietet, um lesbar zu sein. Bis auf den bolden Schriftschnitt ist das Logo der Webseite nicht von der Navigation zu unterscheiden. Zudem ist es, entgegen der Erwartungskonformität, nicht klickbar, das heißt, dem User wird es nicht leicht gemacht, zurück auf die Startseite zu gelangen. Ironisch ist die Webseite in der Hinsicht, als dass sie zwar von einer Kunst und Design Universität stammt, welche sich mit der Gestaltung diverser Medien auskennen sollte, aber durch die genannten Eigenschaften einen unprofessionellen Eindruck vermittelt. Durch eingebundene Skripte und den Hintergrund braucht diese Webseite vergleichsweise zu anderen Webseiten lange um vollständig zu laden. Auf kleinen Bildschirmen lässt sich die Webseite gut betrachten. Auf kleinen, schmalen Bildschirmen wird der Paralax-Effekt des Hintergrunds ausgeschaltet und die horizontale Navigation wird zu einer vertikalen listenartigen Navigation umgestellt. Auch Textelemente werden vertikal übereignender platziert. Das responsive Layout dieser Webseite würde sich bei breiten großen Bildschirmen einer Variation des off-canvas Layouts zuordnen lassen, auf kleinen und schmalen Bildschirmen eher dem tiny-tweak Layout. Zum Teil spricht das zwar gegen den Aspekt der Unprofessionalität, aber dafür um so sehr für die Ironie und Provokation.